Geschichte, Mittelalter und Burgen

Aus der Geschichte von Zweisimmen

Um 850 entstanden die Siedlungen Zweisimmen Grubenwald und Betelried. Schloss Blankenburg 1325 erstmals urkundlich erwähnt. Burgruinen Manneberg Laubegg, Reichenstein. 1608 erste Schule. 1653 960 Einwohner. 1748/49 Ausbau alter Talweg in ein 4.5 m breites Strässchen. 1816/21 Bau Simmentalstrasse, 1828 Ausbau bis Saanen. Postkutschenverkehr im "grünsten Tal Europas" (FelixMendelson-Bartholdi, 1809-47). 1831 erster Gemeinderat und Vertreter im Grossen Rat Bern. 1859 Eröffnung Sekundarschulhaus Zelg. Ab 1866 Sekundarschulunterricht im alten Beinhaus am Kirchstalden. 1837 erstes Spital auf dem Hübeli. Später am Schmittengässli (heute alte Spitalgasse) Haus „Stadt Paris“. 5./6.12. 1862 Feuersbrunst ausgehend vom Bäckereizentrum Kirchgasse. 45 von 90 Häusern verbrannt. 1868 Bau Telegraphenbüros. 1900 elektrisches Licht. 1902 Eisenbahn Erlenbach-Zweisimmen und Bau Bahnhofstrasse. 1903/5 Bau elektrische Eisenbahnstrecke Zweisimmen-Montreux. 1932/36 Asphaltierung Simmentalstrasse für Autoverkehr. Ab 1934 Skitourismus am Rinderberg mit Funi. 1957 Gondelbahn Zweisimmen-Rinderberg.


Zweisimmen um 1890

100 Jahre Montreux-Oberland-Bahn MOB

50 Jahre Gondelbahn Zweisimmen-Rinderberg


Zeugen des Mittelalters in Zweisimmen

Reformierte Kirche Zweisimmen
Die ref. Kirche mit dem Beinhaus haben eine sehr alte und interessante Geschichte zu erzählen
www.refkirchezweisimmen.ch/

Beinhaus Zweisimmen
www.refkirchezweisimmen.ch
Der Mittelaltergarten
Wovon haben sich unsere Vorfahren ernährt? Der grösste Teil der Bevölkerung waren Bauern und Selbstversorger. Die ärmeren Leute ernährten sich vor allem von Getreide (Getreidebrei und Brot), Milch und Käse, Hülsenfrüchten, Gemüse (Suppen), Obst und wilden Beeren. Fleisch kam sehr selten auf den Tisch, ab und zu Geflügel und Fisch. Im Garten wurden vor allem Kräuter, Heilpflanzen und Färberpflanzen gepflanzt. Er befand sich in unmittelbarer Nähe des Hauses, so dass man alles schnell zur Hand hatte.Das Gemüse wuchs vor allem auf den Feldern wie auch das Getreide, die Ölfrüchte und die Hülsenfrüchte. Zum süssen der Speisen verwendete man Honig; der Zucker warnoch unbekannt. Getrunken wurde Wasser, Wein, Bier und Met. Bei Missernten ernährte man sich notfalls auch von  Nesseln und Eichelmehl.

Die Dreifelderwirtschaft
Wenn der Boden ständig intensiv bebaut wird, sinken die Erträge bald. Deshalb liess man ursprünglich die Felder nach der Ernte ein Jahr lang brach (unbebaut) liegen. Rinder, Schafe und Schweine weideten auf den Brachen und düngten sie. So konnte sich der Boden wieder erholen (eine intensive Düngung mit Mist, Gülle oder gar Kunstdünger gab es nicht). In einer Schrift des Klosters St. Gallen wird im Jahre 763 erstmals eine verfeinerte Methode der Brache erwähnt. Wir nennen sie heute die Dreifelderwirtschaft:
1. Jahr Frühling bis Herbst Sommergetreide
2. Jahr bis Herbst brach, dann Wintergetreidesaat
3. Jahr bis Sommer Wintergetreide, Herbst und Winter brach
Mit dieser Dreifelderwirtschaft waren zwei Drittel statt wie bisher nur die Hälfte der Felder gleichzeitig nutzbar, ohne dass sich der Boden stärker erschöpfte. Die Erträge liessen sich insgesamt deutlich steigern.

Frühe Zeugnisse
Der Klostergarten von St. Gallen wurde im Jahr 820 beschrieben. Er war demnach durch einen Mittelweg in zwei Hälften mit regelmässigen Beeten aufgeteilt. Diese Einteilung lebt bis heute in den Bauerngärten weiter. Walahfried Strabo, der Abt vom Kloster Reichenaubeschrieb im Jahr 823 mehr als zwanzig Gartenpflanzen in Gedichtform.
"Im Geviert der Bauerngärten ist Kräutersegen, Blumenzier und Gemüsebau innig vereint. Hier schämt sich die Rose nicht neben dem Rettich, die Lilie nicht neben dem Kerbel zu wachsen." So beginnt die erste Strophe seines Gedichtes (Quelle: www.graf-gartenbau.ch).

Projekt Mittelaltergarten in Zweisimmen
Wie haben sich unsere Vorfahren eigentlich ernährt? Der neu gestaltete Mittelaltergarten vor dem Heimatmuseum in Zweisimmen gibt uns Auskunft.
Pünktlich zur Einweihung des renovierten Beinhauses ist auch die Umgebung vor dem Heimatmuseum in Zweisimmen neu gestaltet worden. Im kleinen Mittelaltergarten geben uns eine Auswahl von verschiedenen Gemüsen, Kräutern, Heil-, Öl- und Nutzpflanzen Auskunft, was unsere Vorfahren schon gekannt und wahrscheinlich auch angepflanzt haben. Der Kräuter- und Heilpflanzengarten ist umgeben von einem Weidenflechtzaun. Die Gemüse, Nutz-, Färber- und Ölpflanzen wachsen inverschiedenen kleinen Beeten, umrahmt von Natursteinplatten und einer Eibenhecke.
Er liess etwas auf sich warten, aber nun ist er fertiggestellt, der Mittelaltergarten vor dem Heimathaus in Zweisimmen. Die Kohlköpfe konnten sich in der kurzen Zeit der Entstehung des Gartens noch nicht zu Riesenexemplaren entwickeln, auch stehen Blumen in allen Farben nicht im Vordergrund, sondern folgende Fragen: Wie haben sich die Leute im Mittelalter ernährt, mit was färbten sie ihre Wolle und Stoffe, welche Heil- und Nutzpflanzen und Kräuter kannten sie, welches Getreide pflanzten sie an? Z.B. Lein. Ist Lein eine Faserpflanze? - Oder wurde er wegen des Leinöls geschätzt?
Viele Kulturpflanzen dienen uns zu verschiedenen Zwecken. Das gilt ganz besonders fürden Lein:
Aus Lein entstanden seit jeher feine Stoffe (z. B. Leintücher). Aus den stark ölhaltigen Leinsamen wird das kostbare Leinöl gewonnen. Leinöl diente alsNahrung, als Brennstoff für Öllampen, zum Malen und Imprägnieren, später auch zur Herstellung von Linoleum usw. Zudem können Leinsamen innerlich und äusserlich als Heilmittel verwendet werden (z. B. Leinsamenbrei für Nasen- und Stirnkompresse bei Stirn- und Kieferhöhlenentzündungen).
Eine Mappe mit einigen Informationen steht im Heimatmuseum zur Verfügung und kann am Mittwoch-, Samstag- und Sonntagnachmittag, wenn das Heimatmuseum geöffnet ist, besichtigt werden. Werfen Sie einen Blick in den neuen Mittelaltergarten vis-à-vis vom Beinhaus.

Im Namen des Gartenteams Sophie Jaggi, Zweisimmen
      aus dem Buch "Burgen Schlösser und Ruinen im Simmental"  von Erich Liechti, Wimmis
      Burg Laubegg
      LK 1226 595.56 / 159.75
      sichtbar sind noch spärliche Mauerreste
      Burg "Lubica" dürfte um 1350 diese Ausdehnung gehabt haben. Auf dem dreiseitig senkrecht abfallenden Turm (Bergfried) Hof mit Stallungen und Werkstätten (Holzbauten) Hauptburg mit Wohnturm und Bering. Rechts davor die Schildmauer über dem Halsgraben mit der Eingangspforte und Zugbrücke.
      Burg oberer Mannenberg
      Weitläufige Mauerreste einer Burganlage bei Pt. 1017
      LK 1246, 595.46 / 157.66
      Freie Wiedergabe von Ober-Mannenberg, nach einer Darstellung von Diepold Schilling. Auf dem Bild fehlt das der Burg südöstlich vorgelagerte, bebaute Hofgelände.
      Burg unterer Mannenberg
      Teilweise gut erhaltene Ruine einer Burg.
      LK 1246 595.65 / 157.80
      unübliche Bauweise des runden Bergfrieds. bis auf eine Höhe von ca. sechs Metern weist der Turm gegen den Halsgraben hin eine äussere eckige Verstärkung auf. Gut erkennbar sind der Burgfried und die lange Mauer, welche das Burgareal gegen das östlich gelegene Wiesland abschliesst.
      Turm zu Steinegg
      Spärliche Reste eines Turmes mit Ringmauer und Graben.
      LK 1246, 595.35 / 158.09
      Turm zu Steinegg anhand der heute noch sichtbaren, kläglichen Reste.
      Burg Terenstein
      Burgstelle im oberen Reichenstein, oberhalb der Strasse nach Saanenmöser.
      LK 1226, 591.86 / 152.92
      Ungefährer Anblick der Ritterburg Terenstein.
      Schloss Blankenburg
      noch bis 2010 Sitz des Amtsbezirks Obersimmental
      LK 1246, 596.08 / 154.20
      Anlässlich der denkwürdigen Volksabstimmung vom 24.09.2006 hat der bernische Souverän beschlossen, fünf seiner Schlösser zu verkaufen, darunter auch Blankenburg.